Informationen zum Vorbild
Zwischen 1897 und 1901 stellte die NWE (Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn) insgesamt zwölf Mallet-Lokomotiven der Bauart B´Bn4vt in Dienst, die in den folgenden Jahren das Rückgrat der Zugbeförderung bilden sollten.
Die von der Lokomotivfabrik Jung aus Jungenthal und von der Mecklenburgischen Waggonfabrik Güstrow gebauten Maschinen erhielten die Betriebsnummern 11 bis 22 zugeteilt. Bis 1914 waren alle Lokomotiven auf dem Netzt der NWE im Einsatz und bewährten sich gut. Der erste Weltkrieg hinterließ auch bei der NWE seine Spuren. So mussten im Laufe des Jahres 1914 die Lokomotiven mit den Nummern 12, 13, 15, 16, 17 und 19 an die Heeresfeldbahnen abgegeben werden.
Folglich wurden die verbliebenen sechs Maschinen in den nächsten Jahren über Gebühr beansprucht und mussten zwischen 1924 und 1929 mit neuen Kesseln versehen werden. Eine weiteren schweren Verlust musste die NWE im Jahr 1927 hinnehmen, als die Lok 12² (die ehemalige Lok 20) bei einem Unfall so stark beschädigt wurde, dass sie ausgemustert werden musste.
Auch nach dem zweiten Weltkrieg waren die 5 Maschinen der Bauart B´Bn4vt noch unermüdlich im Einsatz. Die NWE wurde 1949 aufgelöst und der gesamte Bahnbetrieb inkl. der Fahrzeuge ging auf die Deutsche Reichsbahn über. Die DR zeichnete die Loks in 99 5901 bis 99 5905 um. Diese Betriebsnummern sollten die Maschinen teils bis in die heutige Zeit tragen.
1974 wurde die 99 5905 z-gestellt und schließlich 1975 ausgemustert und verschrottet. Aufgrund des Engagements einiger Eisenbahner wurde die Loks 5901 und 5903 gewissermaßen zu inoffiziellen Museumslokomotiven. Sie wurden in die Farbgebung der Anfangszeit der NWE zurückversetzt und für Sonderfahrten genutzt. Gegen Ende der 1980er Jahre wollte die DR die Mallets möglich schnell loswerden, da sie "unnötig" Ressourcen verschlagen. Als nächste erwischte es die 99 5904 die als Ersatzteilspender für die 99 5902 diente. Sie wurde 1988 z-gestellt, 1989 ausgemustert und schließlich 1990 verschrottet. Ihr sollten eigentlich die 5902 und die 5903 bis 1992 folgen. Die 99 5901 sollte als Ausstellungsstück erhalten bleiben. Die politische Wende in der DDR rette den beiden Lok 99 5902 und 99 5903 gewissermaßen das Leben. Alle drei Maschinen blieben bis heute erhalten und die 1993 neu gegründete HSB (Harzer Schmalspurbahnen GmbH) hat bis vor kurzem zwei Maschinen betriebsfähig gehalten, die 99 5901 und die 99 5902. Aktuell ist leider keine Mallet betriebsfähig, man arbeitet aber an den Maschinen um sie bald wieder einsetzen zu können.